Weitere Namen: | Sagarmatha, Chomolungma, Qomolangma, Gipfel XV |
Höhe: | 8.850 m / 29.035 ft |
Land / Gebirge: | Nepal, China (Tibet) / Himalaya |
Koordinaten: | 27° 59' 16'' N, 86° 56' 40'' O |
Erstbesteigung: | 29. Mai 1953 |
Der Mount Everest (Abk.: Mt. Everest) ist mit 8.850 Metern über NN (Meeresspiegel) der höchste Berg der Erde. Er befindet sich nördlich von Indien im Himalaya-Gebirge in Nepal an der Grenze zu Tibet; der westliche und südöstliche seiner drei Gipfelgrate bilden die Grenze.
Die Standardroute über den Südostgrat des Everest führt vom Basislager auf der nepalischen Südseite auf ca. 5400 m zunächst durch den Khumbu-Eisbruch (Khumbu Icefall): eine steile Passage, in der das Gletschereis aus dem Western Cwm 600 m abfällt und in Blöcke zerbricht, die den Aufstieg sehr erschweren. Da sie aufgrund der Eisbewegung jederzeit umstürzen können, ist es nur zu kühlen Tageszeiten ratsam, sie zu durchklettern.
Die Route führt hinauf ins Western Cwm (Westkar). Nachdem man das Tal / Kar durchquert hat, klettert man in die vergletscherte westliche Lhotse-Flanke und schwenkt auf den Grat zwischen Lhotse und Everest gelegenen Südsattel (South Col) auf ca. 8.000 m Höhe. Dort wird in der Regel ein letztes Lager vor dem Gipfelangriff genutzt. Vom Südsattel aus führt der Weg den Grat des Everest hinauf bis zum Südgipfel ca. 100 Höhenmeter unterhalb des eigentlichen Gipfels, dann über das letzte große Hindernis, die etwa 12 m hohe, fast senkrechte Felskante, den Hillary Step.
Die alternative Route von der tibetischen Nordseite wird begonnen im Rongbuk-Tal mit einem Basislager in ca. 5.300 m Höhe, führt in einem Zweitagestrek mit Yak-Transport in das Tal des östlichen Rongbuk-Gletschers, wo sich am Fuß der Nordsattel-Wand das vorgeschobene Basis-Lager (ABC, advanced base camp) befindet. Dann geht die Tour den teils vergletscherten Steilhang hinauf auf den Nordsattel (North Col) mit ca. 7.000 m Höhe, von wo aus die ausgesetzten Gipfelgrate (Nordgrat, Nordostgrat) den weiteren Aufstieg über geringer geneigte Grate (im Vergleich zur steileren Südroute) ermöglichen. Ernsthaftes kräftezehrendes und klettertechnisches Hindernis ist hinter dem letzten Lager in ca. 8.300 m Höhe hoch auf dem oberen Grat die mittlere der drei Felsstufen ("Second Step") mit einer Fußhöhe auf ca. 8.605 m, einer Höhe von ca. 12 m und einer Neigung von über 70 Grad. Diese Stufe ist nur zu umgehen, wenn man das Wandklettern beherrscht. An dieser Stufe wurde auf dem schwierigsten Buckel 1975 von Chinesen eine Leiter befestigt. Von dort führt die Gratroute mit relativ geringer Neigung, jedoch weitem Weg auf den Gipfel. Der Second Step ist ein historischer Ort: an ihm soll die letzte Gipfelmannschaft der englischen Expedition von 1924, George Mallory und Andrew Irvine gesehen worden sein. Die Fachwelt streitet seither, ob es einem von ihnen gelungen sein könnte, die Stufe zu überwinden und dann am Abend oder in der Nacht den Gipfel erreicht zu haben: ein bis heute ungelöstes Rätsel des Mount Everest.
Statistiken
Am 8. Mai 1978 bezwangen Reinhold Messner und Peter Habeler den Gipfel erstmals ohne Sauerstoffgerät.
Eine neue, genauere Vermessung mithilfe von Satelliten im Jahre 1999 ergab, dass der Mount Everest mit 8.850 m über NN um fünf Meter höher ist, als bisher angenommen.
Seit der Entdeckung von 1852, dass der Everest der höchste Berg der Erde ist, starben 21 Menschen, 15 Expeditionen aufbrechen und 101 Jahre vergehen, bis der höchste Punkt des Everest endlich zum ersten Mal betreten wurde.
1.491 Bergsteiger haben bis Ende 2001 den Gipfel erreicht, 175 Menschen kamen bei dem Versuch ums Leben.
Der Mount Everest ist der höchste Gipfel der Seven Summits, die aus dem jeweils höchsten Berg eines Kontinents gebildet werden.
Am 21. Mai 2004 gelang die schnellste Besteigung durch Pemba Dorje Sherpa, der für den Aufstieg vom Basislager zum Gipfel nur 8:10 Stunden brauchte.
Hubschrauber auf dem Mount Everest
Eurocopter Ecureuil/AStar AS 350 B3
Am 14. und 15. Mai 2005 landete Didier Delsalle als erster auf dem höchsten Punkt der Welt dem Mount Everest. Damit dieser Weltrekord nach den geltenden Regeln für gültig erklärt wird, musste er zweimal zwei Minuten am Gipfel verweilen. Der Hubschrauber war eine Serienmaschine von Eurocopter vom Typ Ecureuil/AStar AS 350 B3.
Bei der Vorbereitung dieses Fluges wurden weiter Rekorde aufgestellt: Flug auf 10.211 m, Steigflug auf 3.000 m, 6.000 m und 9.000 m in 201, 306 und 566 Sekunden und jeweils neue Geschwindigkeitsrekorde für 3.000 m, 6.000 m und 9.000 m. Der Flug auf den Mount Everest wurde von vielen Extrembergsteigern scharf kritisiert.